Tierrechtsforum:
Macht Tierrecht überhaupt Sinn?

> macht es überhaubt sinn sich für tiere einzusetzten? ich habe

Bist Du vegan? Wenn ja, warum bist Du vegan geworden? Kommt man nicht meist (egal ob direkt oder indirekt) über Leute, die sich für Tierrechte einsetzen, überhaupt erst auf die Idee, dasselbe zu tun?

> das gefühl, dass das garnichts bringt. jeden tag kommt neues


Warum hast Du dieses Gefühl? Hat es nicht schon was gebracht, wenn jemand anfängt, über Tierrechte nachzudenken?


> hinzu. neben den "normalen" misshandlungen von zirkustieren,
> nutztieren habe ich heute grade gelesen das geschäfte mit

Du sagst es: Du hast es heute gelesen. Doch komt das ja nicht wirklich neu hinzu, Du erfährst es eben nur erst jetzt. Sicher ist es oft schwierig, all das zu sehen und sich dann mit "kleinen Erfolgen" (wie wenn z.B. jemand, mit dem Du gesprochen hast, vegan wird) für den Moment zufriedenzugeben, wohlwissend, daß in dem kurzen Augenblick der Zufriedenheit Milliarden von Individuen leiden und sterben. Doch der Anfang liegt nun mal bei jedem selbst: Du wirst vegan, Antispeziesist und gibst das an Deine Umwelt weiter. Man kann nun mal keinen Schalter umlegen, der all das beendet aber durch antispeziesistische Aufklärungsarbeit passiert ganz nebenbei genau das, was Tierschützer vorgeben, erreichen zu wollen: Das Leid wird weniger, mit jedem Menschen, der darauf kommt, daß andere Tiere nicht dazu da sind, ausgebeutet zu werden. Es bringt also in jedem Fall etwas. Und wenn Du nur ein einziges Tier retten könntest, hätte es dann nicht schon etwas gebracht?

> tierquälereien. hunde die 24 stunden im zwinger auf ihren tod
> warten einen von denen höre ich gerade der bellt sich seit 2
> Stunden die kehle aus dem hals, weil hier -5 grad sind und
> ihm kalt ist. außer eine hütte und eine decke hat er nicht.

Warum wartet der auf seinen Tod?

> Ein aussichtsloser kampf gegen tierquäler national und
> international oder nicht?

Aussichtslos wird es m.E. erst da, wo Leute bereit sind, "Kompromisse" mit Speziesisten einzugehen weil sie selbst durch ähnliche Gedanken wie die Deinen gefrustet sind und einfach nur "überhaupt irgendwas" (?) erreichen wollen. Solange es Leute gibt, die Tierrechte ernst nehmen und den Kampf für diese mit dem nötigen Ernst betreiben, ist dieser auch nicht aussichtslos.

Tanja

> Ein aussichtsloser kampf gegen tierquäler national und
> international oder nicht?

Es ist insofern richtig, dass sich die vegane Gesellschaft nicht all zu schnell erfüllen wird. Aber trotzdem ist es wichtig auch jetzt daran zu arbeiten, weil wenn dies nicht gemacht werden würde, würde dieser Zeitpunkt (der v. Gesell.) noch weiter in die Ferne rücken. Mit anderen Worten: irgendwann muss mit dem Wandlungsprozess begonnen werden und das logischer Weise so früh wie möglich (und die heutigen Tierrechtler sind auch schon dabei).

Für die hat's bereits "Sinn gemacht": (und für die anderenen befreiten Tiere, die hier zu sehen sind, auch: http://maqi.de/bilder/befreiungen.html).

Axhim

Ich glaube, in jeder Zeit, in der große Veränderungen angestrebt wurden, gab es eine Gruppe von Menschen, die das Gefühl hatte, es gehe nicht vorwärts. Auch wenn die Gruppe wuchs und wuchs, konnte es sicher sein, dass manche das Gefühl hatten, es ändere sich nichts. Und wie viele Veränderungen gab es bereits!

Vielleicht gehören auch auch wir derzeit zum Beginn der Lawine, die ein Stein ins Rollen gebracht hat. Der Berg ist hoch und die Lawine muss wachsen. Mag sein, dass unsere Lebenszeit nicht ausreicht, um den Erfolg zu erleben. Aber ein gutes Ende gibt es nun mal ohne den Anfang nicht. Ich würde auch lieber zum guten Ende gehören und mich darüber freuen :-( Aber vielleicht ist diese Generation, die für unsere nichtmenschlichen Geschwister kämpft, ohnehin das wichtigste an dieser Bewegung.

Es ist unendlich schmerzhaft, diese Berichte zu hören, zu lesen oder selbst zu recherchieren. Und oft muss man weinen, wenn man meint, es nicht ertragen zu können. Es ist oft so beschämend, ein Mensch zu sein. Aber dann lassen wir unseren Tränen einfach freien Lauf, denn keine Träne ist verschwendet, weil sie für die unschuldigsten auf dieser Welt vergossen wurde. Und die Generation, die den Kampf nach unserer Zeit fortführt, schöpft aus unserer Kraft.

So sage ich mir das zumindest in Momenten, in denen von einer Bluttat nach der anderen berichtet wird. Manchmal frage ich mich natürlich, ob die Erde noch so lange bestehen wird, um etwas zu erreichen - ich bin, was das angeht, leider sehr skeptisch. Aber darüber nachzudenken, macht vermutlich keinen Sinn, wenn man nicht aufgeben will...

Liebe Grüße

Sabrina

Tobias B. schrieb:
>
> macht es überhaubt sinn sich für tiere einzusetzten?

Ja natürlich macht es Sinn. Weil es ethisch notwendig ist. Weil dadurch ganz konkret Tiere gerettet werden. Weil sonst diese Welt noch schlechter wäre, als sie es ohnehin schon ist.

Aber du meinst sicher ehr, ob es erfolgreich sein wird, ob sich der Tierrechtsgedanke durchsetzen wird ?!

Meine Meinung: die Wahrscheinlichkeit, dass das passiert liegt bei ca. 3 %. Und wenn sie bei 0 % läge, würde ich trotzdem weitermachen. Weil ich vielleicht nicht alle aber sicher ein paar Tiere retten kann. Weil ich in einer Welt wie dieser nicht leben möchte ohne zumindest zu versuchen etwas zu verändern !

Vom philosophischen Aspekt ausgehend, stimme ich schopenhauer zu: Leben ist Leid. Und: der kluge strebt nicht nach lust sondern nach schmerzlosigkeit.

Und darum geht es in dieser, unserer Zeit: die Dinge weniger schlecht machen. Vielleicht wird es irgendwann, in 100 oder 1000 Jahren eine bessere Welt geben, eine Welt, in der Menschen sensibler sind, was ethische Fragen und damit auch nichtmenschliche Interessen angeht.

Aber egal was morgen ist, was heute ist, ist schrecklich und solange ich noch einen klaren Gedanken fassen und bestimmen kann wohin meine Füsse gehen, solange werde ich mich für Tierrechte (und andere Gerechtigkeitsaspekte) einsetzen.

und: wahrhaft mutig ist nicht wer zu einem Sieg aufbricht, sondern wer in eine Schlacht zieht, in der ihn eine Niederlage erwartet (Tolkien) ;-)

mfg
philly

Das was ein einzelner anrichten kann, das kann auch ein einzelner verhindern. Und wenn man sich Gedanken macht wieviel Leid ein einzelner alleine den Tieren antut wenn er sein ganzes Leben Tierprodukte konsumiert, dann macht es doch den totalen Sinn vegan zu leben.
Genauso bei anderen Sachen, beispielsweise irgendwelche korrupten Großkonzerne. Solange man diese Kandidaten noch unterstützt ändert sich nie was. Ein einzelner kann schon eine Menge erreichen, und man kann doch auch Leute aus seiner unmittelbaren Umgebung beeinflussen durch Diskussionen oder auch einfach nur durch das vorleben dieses Lebenstils.
Tobias B. schrieb:
[Vollquote gelöscht - Moderator]