Forenübersicht RSS

Tierrechtsforum:
Zielgruppen der Tierrechtsarbeit

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 4

Hinweis: Momentan können keine Beiträge erstellt werden.

Zielgruppen der Tierrechtsarbeit

Autor: Christian Neumann | Datum:
Kann es sein, dass es nur Kraft- und Zeitverschwendung ist, bestimmte Menschengruppen
vom Tierrechtsgedanken zu überzeugen? Sollte man sich lieber auf bestimmte Gruppen
konzentrieren die der Erfahrung nach eher zugänglich für dieses Thema sind?
Ich fang da mal mit den Erwachsenen an. Also per Definition alles ab 18, wobei man
sicherlich keine scharfe Grenze ziehen kann. Jedenfalls scheinen angeborene und
ansozialisierte(?) Denkweisen, Überzeugungen und Gewohnheiten sich ab einem gewissen
Alter im Kopf festzusetzen, so dass es ungeheuer schwehr oder eben unmöglich ist da
noch etwas dran zu ändern. Das betrifft dann alle Lebensbereiche. Soll also heissen,
dass ein 25 jähriger lebenslanger Omnivorer sich nicht mehr umstimmen lässt, was aber
genauso beim 25 jährigen Veganer der Fall ist, sofern er bereits einige Jahre vegan
lebte und nicht noch mit seinen Gedanken im Unklaren ist.
Bleiben also nur noch die Kinder, Jugendlichen und teils jungen Erwachsenen, wobei
es da noch auf Grund von unterschiedlichen charaktereigenschaften große Unterschiede
gibt, wobei man aber sicherlich jedem den Tierrechtsgedanken nahe bringen kann, was
aber mit zunehmendem Alter schwieriger wird.
Sollte man sich also hauptsächlich auf die letztgenannten konzentrieren?
Übrigens halte ich es auch für eine Trugschluss, dass sich Vegetarier per se
leichter überzeugen lassen. Meiner Meinung nach werden die meisten älteren langjährigen
Vegetarier sich auch nicht vom Kurs abbringen lassen.
So. Was haltet ihr jetzt davon? Liege ich falsch? Wer kann mich eines besseren belehren?

Gruß,
Christian

Re: Zielgruppen der Tierrechtsarbeit

Autor: Tanja | Datum:
Hi Christian!

> Kann es sein, dass es nur Kraft- und Zeitverschwendung ist,
> bestimmte Menschengruppen
> vom Tierrechtsgedanken zu überzeugen? Sollte man sich lieber
> auf bestimmte Gruppen
> konzentrieren die der Erfahrung nach eher zugänglich für
> dieses Thema sind?

Leider lassen sich diese nicht so pauschal definieren. Ich habe auch schon oft erlebt, daß gerade Jugendliche, die zwar naturgemäß eher dazu bereits sind, zu rebellieren ;-), absolut keine Lust hatten, sich überhaupt mit Tierausbeutung und Tierrechten auseinanderzusetzen und dafür die gestylte Karrierefrau Mitte vierzig, die mit Aktentasche unterm Arm wohl gerade vom Büro nach Hause hetzen wollte, betroffen an einem Infotisch mit Leichen stehenblieb und sich informierte. Ja, sogar so manche "Pelz"-Trägerin wurde hier nachdenklicher als manche "alternative" Leute. Sicher gibt es Menschen, wo man eher erwarten kann, daß sie bereit zur Selbstkritik und zur Veränderung, zum Widerstand sind, aber es wäre fatal, deswegen die anderen auszuklammern.
Man sieht das eigentlich auch ganz gut, wenn man sich ansieht, welche Alters- und Berugsgruppen bei Tierrechtlern so zusammenkommen: "Hausfrauen", Anwälte, Informatiker, Krankenschwestern, Verkäuferinnen, Studenten, Schüler, Arbeitslose... Auch hier es sicher so, daß es mehr Studenten und
Schüler gibt, die sich für Tierrechte engagieren (oder zumindest aus ethischen Gründen vegan leben), doch habe ich gerade bei dieser Gruppe bei vielen den Eindruck, daß es eher "Szene-Chic" ist, der sie so handeln läßt und sie irgendwann auf einmal nicht mehr vegan sind. Glücklicherweise gibt es hier aber auch einige Ausnahmen. ;-)
Natürlich wäre es verschwendete Zeit, sich mit Aufklärungsmaterial gerade an Metzger, Jäger, Milchbauern, Vivisektoren etc. zu wenden; die Gruppe derjenigen, die ganz aktiv Tieraubseutung betreiben, wäre m.E. also zunächst wirklich zu vernachlässigen.

> Übrigens halte ich es auch für eine Trugschluss, dass sich
> Vegetarier per se
> leichter überzeugen lassen. Meiner Meinung nach werden die
> meisten älteren langjährigen
> Vegetarier sich auch nicht vom Kurs abbringen lassen.

Auch hier gibt es solche und solche. Es gibt Vegetarier, die wirklich denken, es sei alles gut mit dem "Verzicht auf Fleisch", die quasi aus allen Wolken fallen, wenn sie erfahren, daß dem nicht so ist und daraus ihre Konsequenzen ziehen. Aber natürlich gibt es auch gerade hier Leute, die sich wunderbar einreden können, sie "machen ja schon genug und vegan zu sein ist eh extrem"; Barbara hat da z.B. einen Fall geschildert wo sie mit Tierschützern sprach.

Ich persönlich bin immer noch so viel Optimistin (und so wenig arrogant ;-)), daß ich mir denke, daß so gut wie jeder es schaffen kann, vegan zu werden sofern er nur die Chance bekommt, überhaupt darüber nachzudenken.

Tanja

Re: Zielgruppen der Tierrechtsarbeit

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Natürlich wäre es verschwendete Zeit, sich mit
> Aufklärungsmaterial gerade an Metzger, Jäger, Milchbauern,
> Vivisektoren etc. zu wenden; die Gruppe derjenigen, die ganz

Deshalb sind all die schwachsinnsforen, in dene angebliche Tierrechtler, veganer, Antispeziesisten den lieben langen Tag nichts tun als mit trollenden Metzgern, Jägern, Milchbauern,
Vivisektoren etc. zu "diskutieren" (und eine vernünftige Moderation als "Zensur" zu diskreditieren - um dann oft, nachdem sie einen nie wieder gutzumachenden Müllhaufen produziert haben, selbst tatsächlich azufangen zu zensieren - statt sinnvoll zu moderieren), ob die tier[schutz]foren, antivegan, veg-acerebral und wie sie alle heißen ist dabei irrelevant, so absurd.

> Ich persönlich bin immer noch so viel Optimistin (und so
> wenig arrogant ;-)), daß ich mir denke, daß so gut wie jeder
> es schaffen kann, vegan zu werden sofern er nur die Chance
> bekommt, überhaupt darüber nachzudenken.

Wobei ich sogar mal einen veganen Ex-Metzger kannte ...

Achim

Re: Zielgruppen der Tierrechtsarbeit

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Kann es sein, dass es nur Kraft- und Zeitverschwendung ist,
> bestimmte Menschengruppen
> vom Tierrechtsgedanken zu überzeugen? Sollte man sich lieber

Jein. Es ist Kraft- und Zeitverschwendung, zu versuchen, bestimmte Individuen vom Tierrechtsgedanken zu überzeugen.

Das Alter spielt dabei eher eine untergeordnete Rolle.

> Übrigens halte ich es auch für eine Trugschluss, dass sich
> Vegetarier per se
> leichter überzeugen lassen. Meiner Meinung nach werden die

Nicht Vegetarier per se. aber Vegetarier, die aus ethischen Gründen Vegetarier sind, müssen eben, sobald sie die Fakten kennen, vegan werden - was ja nuneinmal Grundvoraussetzung für den Tierrechtsgedanken ist.

Achim