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Tierrechtsforum:
Definition

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 4

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Definition

Autor: Schlunz | Datum:
[Leicht überarbeitete Fassung - Moderator]

Nationalismus ist schädlich. Warum?
Wenn ich meinen Laden zu mache, weil mir zu viele Ladendiebe unterwegs sind, kommen auch keine Käufer und Verkäufer mehr rein...

Wenn ich meinen Laden zu mache, geht gar nix mehr.
Dann heisst es: Deutsche, kauft Deutsche Bananen!

Nationalismus ist also nicht besonders geistreich.
Das ist eine Milchmädchenrechnung, die in kein faschistoides Hirn reinpassen will.

Sind jetzt alle Rechten, alle Nazis, alle Faschos >böse< Menschen?
Manche bestimmt, aber viele sind auch einfach nur nicht so helle...

Sie leiden unter Gefühlsarmut, mangelndem Selbstbewusstsein und haben die obige Milchmädchenrechnung nicht kapiert. Sie spielen das "Ich bin cooler als du- Spiel".

Und dieses Spiel wird auch weltweit mit den Tieren gespielt (sie müssen halt mitspielen, weil wir es ihnen sagen, wir sind ja cooler...).

Nehme ich doch einfach mal meine Definition als Deutscher, als Bürger, als Mensch von mir und katapultiere mich direkt in die unberührte, freie Natur...
Weit und breit keine Zivilisation und kein Mensch, der mich als solchen definiert.

Als Tier unter Tieren stehe ich auf einmal nicht mehr an der Nahrungskette ganz oben.
Ich muss vielleicht aufpassen, nicht selber gefressen zu werden...
Und was fress ich? Wenn ich nichts pflanzliches finde, was mir halbwegs vertraut erscheint, werde ich wohl früher oder später ein Tier töten (sofern ich es schaffe, denn ohne Werkzeug, ohne Hilfsmittel ist der Mensch ein schlechter Jäger...).

Bin ich dann ein Mörder? Nein! Ich will nur überleben, ich bin nur ein Glied in der Nahrungskette und ich töte das Tier nicht, weil ich das "Ich bin cooler als du- Spiel" spiele...

Und dann, nach drei Wochen, werde ich gerettet, man bringt mich zurück in die Zivilisation...

Ich habe auf einmal Zugang zu sämtlichen veganen Eiweissresourcen, Vitaminen und Mineralstoffen...

Wenn ich jetzt ein Tier esse (oder Produkte, die mit dem Tod von Tieren in Verbindung stehen), bin ich dann ein Mörder? Selbst, wenn ich das Tier gar nicht selber getötet habe?

Ja! Denn ich spiele in diesem Moment das "Ich bin cooler als du- Spiel".
Ich nehme Leid und Tod eines Wesens mit zentralem Nervensystem in Kauf, weil ich >Lust< darauf habe, oder weil es zur >Tradition< gehört...
Ich verhalte mich dem Tier gegenüber im weitesten Sinne faschistoid, was ich noch dadurch unterstreiche, dass ich das "Andere Tiere sind cooler als du- Spiel" spiele. Rassismus wäre für dieses Spiel der richtige Name, aber das Wort Speziesismus definiert es noch besser (Das sieht man zum Beispiel, wenn man
direkt nach dem Hundefriedhof an einer Metzgerei vorbei kommt...).

Wie oben geschrieben, halte ich nicht alle Menschen, die sich so verhalten für böse.
Manche bestimmt, aber viele sind auch einfach nur nicht so helle...

Ich hab das auch nicht gleich gecheckt... Den Nationalismus hab ich schon sehr früh erkannt und abgelehnt, aber der Speziesismus ist gut getarnt...
Da fühlt man sich als Vegetarier schon fast ganz gut und hängt immernoch mittendrin...

So wie Dr. Rath's Vitaminpillen gegen Krebs hier ihre geistig labile Anhängerschaft fanden (der macht jetzt in Südafrika weiter...), hat auch die Tierleidindustrie über selten dumme antivegane Klischeepropaganda und verklärende Werbung ihre Gläubigen, die ihr jede Wurst aus der Hand fressen, im Griff... Alles ist gut getarnt, durch grinsende Kühe, tanzende Hühner und darmflorafördernde Milchkulturen (die braucht man ja auch,
nachdem man die grinsenden Kühe und die tanzenden Hühner verputzt hat).

Die Frage ist, ob man weiter am Töten beteiligt sein will, weil man >Lust< darauf hat und weil es zur >Tradition< gehört...
Man kann ja auch der NPD beitreten, weil man >Lust< darauf hat, oder weil es zur >Tradition< gehört...Aber muss das sein?

"Boah! Jetzt kommt der schon wieder mit der Nazianalogie..."

Ja, und das macht Sinn...
Ich sehe mich im Vergleich zu unserem "Nutzvieh" nicht als etwas besseres, weil ich abstrahieren und philosophieren kann. Wir gruppieren, manipulieren, depu>tieren< und exeku>tieren< wie damals. Sowahr viele alte Leute gefragt wurden, warum sie damals
nichts dagegen getan haben ("Wir haben das doch nicht gewusst!"), wird diese Frage in einer unausweichlich kommenden veganen Gesellschaft der gegenwärtigen Generation gestellt werden.
Nur leider wusste diese Generation aufgrund eines breiteren Mediennetzwerkes bescheid.

Ich hoffe, zum Umdenken beigetragen zu haben und schliesse mit dem Zitat:
_ _ _

Singer, Isaac Bashevis (1904-1991)
jüdisch-amerik. Schriftsteller; Nobelpreis 1978, emigrierte 1935 in die USA.

"Fische, die noch vor wenigen Stunden durchs Wasser geschwommen waren, lagen mit glasigen Augen, verletzten Mäulern und blutbefleckten Schuppen auf den Bootsdecks.
Die Fischer, reiche Sportangler, wogen die Fische und prahlten mit ihren Fängen. Jedesmal, wenn Herman Zeuge gewesen war, wie Tiere umgebracht wurden, hatte er denselben Gedanken gehabt: In ihrem Verhalten der Kreatur gegenüber waren alle Menschen Nazis."

Re: Definition

Autor: dolli | Datum:
Hi!

Der Vergleich ist sehr gut formuliert.

Dürfte ich das ausdrucken und selbst als Argumentationsersatz verwenden? Würde mir einen Haufen sinnloses "Tomaten tut es auch weh, wenn man sie zerschneidet" ersparen...
Ich denke, ich werde es den entsprechenden Leuten dann einfach in die Hand drücken und sagen "so, lesen, verstehen, danach, wenn ihr immer noch wollt, können wir diskutieren"

Grüßle dolli

Re: Definition

Autor: Schlunz | Datum:
Gerade Tomaten sind Früchte und keine Pflanzen...
Denen tut schon mal gar nix weh... ;o)
Zu Deiner Frage: Siehe meine Antwort einen Topic höher...

Gruss, Schlunz