Hallo,
war diese Woche auf einem Vortrag über Homeschooling; nicht, weil ich das bisher ernsthaft als Alternative zur herkömmlichen Schule gesehen habe sondern eher, weil ich nur Negatives darüber wußte und mir dachte, es könne ja nicht schaden, seinen Horizont etwas zu erweitern und sich näher damit zu befassen. ;-)
Ich habe (leider nicht durch den Vortrag sondern durch die Diskussion mit einer Mutter, die das für ihre beiden Kinder anstrebt) nun auch ein paar positive Aspekte kennengelernt:
- ein Kind, was nicht im Klassenverband unterrichtet wird, steht nicht unter dem Druck, mit der Masse mithalten (oder mitbummeln) zu müssen sondern kann sein eigenes Lerntempo finden
- es lernt, sich Dinge selbst zu erarbeiten und Wissen selbst anzueignen
- Lernen ist nicht an starre Vorgaben wie Unterrichtszeiten/Stundenplan gekoppelt sondern kann so stattfinden, wie das Kind damit zurechtkommt
- Gewalt und Drogen sind (zumindest in der Regel) zuhause weniger ein Problem als in der Schule, auch Mobbing (unter dem ja immer mehr Kinder in der Schule zu leiden haben) fällt hiermit weg
- der Wettbewerb in der Gruppe findet nicht statt und somit entsteht auch kein so großer Leistungsdruck
Hoffe, daß das nun alles war, was mir dazu eingefallen ist.
Allerdings gibt es auch einige negative Aspekte bzw. Gründe für Schule außer Haus, die m.E. schwerer wiegen:
- Lernen macht, wie viele andere Dinge auch, in der Gruppe sehr viel mehr Spaß
- das Kind hat problemlos soziale Kontakte in der Schule, kann Verhalten innerhalb einer Gruppe besser erlernen
- das Kind lernt an der Schule verschiedene Seiten der Welt kennen durch den Kontakt zu Kindern und auch Erwachsenen, mit denen es so vielleicht nicht zusammenträfe (Bekannten- und Freundeskreis einer Familie können das kaum abdecken) und kann so wahrscheinlich letztendlich kritischer werden
- beim Homeschooling besteht wohl immer die Gefahr, daß ein Kind von den Eltern eher in eine Richtung (sei es fachlich, religiös oder was auch immer) gedrückt wird, in die es so nicht gehen würde
- letztendlich bekommt eine Familie, die ihre Kinder nicht zur Schule schickt, in deutschland enorme Schwierigkeiten mit Behörden und der Justiz, die gesellschaftlichen Probleme, die sich daraus ergeben, gehen mit Sicherheit auch an den Kindern nicht spurlos vorüber
Als Grund für Homeschooling wurde bei dem Vortag u.a. auch noch das Problem der "Gleichaltrigenorientierung" (es sei nicht normal, daß Kinder gleichen Alters so zusammenseien, die Familie müsse der Hauptaufenthaltsort für ein Kind sein) genannt, was mir absolut schleierhaft ist. Schließlich finden sich Kinder gleichen Alters bzw.gleicher Entwicklungsstufen immer und überall zusammen, um miteinander zu spielen und eine Familie sollte m.E. eine so starke Basis sein, daß Gruppenzwang nicht zum Problem werden sollte.
Weitere, christliche/theistische Gründe, will ich hier nicht diskutieren, weil ich denke, daß die Angst vor "Zwangssexualisierung" durch Aufklärungsunterricht oder vor "atheistischer Indoktrination" (schön wär's,wenn Schulen sich etwas mehr dem Atheismus zuwenden würden ;-)) nun wahrlich ins Reich der Fundis gehören und nichts sind, was man wirklich seriös berücksichtigen müßte. ;-)
Kennt denn jemand Familien, die Homeschooling machen? Oder trägt sich selbst mit dem Gedanken? Würde mich schon sehr interessieren, wie man dazu kommt.
Tanja
war diese Woche auf einem Vortrag über Homeschooling; nicht, weil ich das bisher ernsthaft als Alternative zur herkömmlichen Schule gesehen habe sondern eher, weil ich nur Negatives darüber wußte und mir dachte, es könne ja nicht schaden, seinen Horizont etwas zu erweitern und sich näher damit zu befassen. ;-)
Ich habe (leider nicht durch den Vortrag sondern durch die Diskussion mit einer Mutter, die das für ihre beiden Kinder anstrebt) nun auch ein paar positive Aspekte kennengelernt:
- ein Kind, was nicht im Klassenverband unterrichtet wird, steht nicht unter dem Druck, mit der Masse mithalten (oder mitbummeln) zu müssen sondern kann sein eigenes Lerntempo finden
- es lernt, sich Dinge selbst zu erarbeiten und Wissen selbst anzueignen
- Lernen ist nicht an starre Vorgaben wie Unterrichtszeiten/Stundenplan gekoppelt sondern kann so stattfinden, wie das Kind damit zurechtkommt
- Gewalt und Drogen sind (zumindest in der Regel) zuhause weniger ein Problem als in der Schule, auch Mobbing (unter dem ja immer mehr Kinder in der Schule zu leiden haben) fällt hiermit weg
- der Wettbewerb in der Gruppe findet nicht statt und somit entsteht auch kein so großer Leistungsdruck
Hoffe, daß das nun alles war, was mir dazu eingefallen ist.
Allerdings gibt es auch einige negative Aspekte bzw. Gründe für Schule außer Haus, die m.E. schwerer wiegen:
- Lernen macht, wie viele andere Dinge auch, in der Gruppe sehr viel mehr Spaß
- das Kind hat problemlos soziale Kontakte in der Schule, kann Verhalten innerhalb einer Gruppe besser erlernen
- das Kind lernt an der Schule verschiedene Seiten der Welt kennen durch den Kontakt zu Kindern und auch Erwachsenen, mit denen es so vielleicht nicht zusammenträfe (Bekannten- und Freundeskreis einer Familie können das kaum abdecken) und kann so wahrscheinlich letztendlich kritischer werden
- beim Homeschooling besteht wohl immer die Gefahr, daß ein Kind von den Eltern eher in eine Richtung (sei es fachlich, religiös oder was auch immer) gedrückt wird, in die es so nicht gehen würde
- letztendlich bekommt eine Familie, die ihre Kinder nicht zur Schule schickt, in deutschland enorme Schwierigkeiten mit Behörden und der Justiz, die gesellschaftlichen Probleme, die sich daraus ergeben, gehen mit Sicherheit auch an den Kindern nicht spurlos vorüber
Als Grund für Homeschooling wurde bei dem Vortag u.a. auch noch das Problem der "Gleichaltrigenorientierung" (es sei nicht normal, daß Kinder gleichen Alters so zusammenseien, die Familie müsse der Hauptaufenthaltsort für ein Kind sein) genannt, was mir absolut schleierhaft ist. Schließlich finden sich Kinder gleichen Alters bzw.gleicher Entwicklungsstufen immer und überall zusammen, um miteinander zu spielen und eine Familie sollte m.E. eine so starke Basis sein, daß Gruppenzwang nicht zum Problem werden sollte.
Weitere, christliche/theistische Gründe, will ich hier nicht diskutieren, weil ich denke, daß die Angst vor "Zwangssexualisierung" durch Aufklärungsunterricht oder vor "atheistischer Indoktrination" (schön wär's,wenn Schulen sich etwas mehr dem Atheismus zuwenden würden ;-)) nun wahrlich ins Reich der Fundis gehören und nichts sind, was man wirklich seriös berücksichtigen müßte. ;-)
Kennt denn jemand Familien, die Homeschooling machen? Oder trägt sich selbst mit dem Gedanken? Würde mich schon sehr interessieren, wie man dazu kommt.
Tanja