bettina schrieb:
>
> Ich sage nicht, du hättest Unrecht!
>
> Aber ich behaupte, dass Demos auch etwas bringen, weil man
> protestiert - den Leuten also zeigt, dass es immer noch
> Andersdenkende gibt, denen es nicht egal ist, ob da jetzt ne
> Messe oder sonstwas ist.
gut aber warum dann keine Veranstaltung für Veganismus statt gegen Pelz? Ich halte das für wesentlich effektiver, da die Ursache des Pelzkosnums gelöst werden muß, nicht das Symptom.
>
> Außerdem behaupte ich, dass wenn wir dadurch nur einen zum
> Nachdenken bringen, sich die Sache schon gelohnt hat. Im
> Unterbewusstsein setzt sich soviel fest - und wenn's dauert.
> Protest kann nicht umsonst sein, das glaube ich einfach nicht.
ja, das glaube ich auch nicht, nur müssen die Energien, die zur Verfügung stehen (und sie sind nunmal sehr begrenzt) auf das Themengebiet kanalisiert werden, wo die größtmögliche Wirkung erzielt werden kann. Und das ist nicht der Pelzbereich.
>
> Und wenn sich nur ein Kind vornimmt, niemals Pelz zu tragen...
dann ist das ein Erfolg in einem Randbereich, wobei ich auf Grund der bisherigen Erfahrungen glaube, daß es ihn in der Praxis so nicht geben wird.
Allerdings ißt dieses Kind immer noch Leichen und trägt rasierten Pelz (Leder), da ihm die Pelzgegner statt vom Veganismus zu erzählen nur erklärt haben, wie böse Pelz tragen ist.
Ich kann mich an eine Fernsehsendung erinnern, in der aufgebrachte Tierschützer mit Pelzzüchtern und Pelzhändlern zusammengebracht wurden. Ich weiß noch genau, wie die eine Tierschützerinn den Pelzzüchter angegriffen hat, im vorgeworfen, wie unmoralisch und schlecht Pelz sei. Der Pelzzüchter hat sich das ganz ruhig angehört und dann gesagt:
"Wie ich sehe tragen Sie eine Lerderjacke. Was ist daran besser als an Pelz?"
DEie Tierschützerinn war erstmal baff und brachte noch ein laues "aber die Tiere werden ja auch gegessen" hervor, woraufhin der Pelzzüchter ganz ruhig sagte: "also wenn Pelztiere gegessen oder zusätzlich anderweitig verwendet würden wäre Pelz dann gar nicht mehr schlimm für Sie."
Damit war die Diskussion gelaufen und die Tierschützer hatten sich lächerlich gemacht.
Der Pelzhändler jedenfalls hat die Problematik um Pelzgegner/Demos ziemlich genau auf den Punkt gebracht und wie einfach deren Argumente ausgehebelt werden können, solange sie nicht vegan sind.
>
> Wo bleibt der Optimist in dir?
Ich bin sehr optimistisch. Veganismus wird kommen und ich bin ziemlich sicher, daß ich noch die Anfänge einer veganen Gesellschaft erleben werde. Aber ich bin auch der Meinung, daß man seine Energie lenken sollte.
>
> Anmerkung: Ich habe als Kind zwar Fleisch gegessen, weil's
> "normal" war und mich keiner aufgeklärt hat - Pelz jedoch
> hätte ich nie getragen, weil es in dem Bereich eben
> Aufklärung gab - in Form von Infoständen, Bildern...
bei mir war es ähnlich. Auch ich fand es schon immer unethisch, Pelz zu tragen aber völlig in Ordnung andere Tierprodukte zu nutzen. Wahrscheinlich waren wir beide schon immer "anfällig" für Veganismus ;-)
Du kannst jedoch davon ausgehen, daß viele Pelz nur deshalb unethisch finden, weil es sie persönlich nicht betrifft. Zum Beispiel weil sie den Nutzen von Pelz angesichts der Alernativen nicht sehen und/oder weil er ihnen zu teuer ist. Es ist leicht gegen etwas zu sein, was einen selbst nicht betrifft.
Aus dem gleichen Grund empören sich die meisten auch über chinesische Gallenbären oder gequälte Elefanten.
Und genau deshalb halte ich es für notwendig, das Problem an der Wurzel zu packen. Nicht an eeinem Ausläufer.
Sieh doch, wie wenig die vielen Pelzproteste über Jahrzehnte gebracht haben. Sie haben überhaupt nichts gebracht. Im Gegenteil. Und schau, wie viele Menschen dagegen der Veganismus trotz Vegetarismus und trotz Verwässerung durch Esotherik in der kurzen Zeit mit einem Bruchteil der Mittel erreicht hat.
Viele Grüße
Thomas